"Jeder Wein hat ein Zuhause" - unter diesem Aufhänger wurde im Jahr 2024 das Weingut Hornstein am See in Seehaldenhof umbenannt. Ok, die paar andere Hornsteins haben auch für Verwirrung gesorgt und nachdem Simon in den letzten Jahren als "Shooting Star" vom Bodensee die Köpfe verdreht hat, ist es auch verständlich, dass es Klarheit braucht, von welchem "Zauberer vom Bodensee" man gerade spricht. (Anm. Dieser Begriff wurde übrigens für ein Vinum Titelblatt verwendet auf dem ebenfalls Simon portraitiert war). Wenn man den Herkunfts- und Terroirgedanken verfolgt, dann ist die Namensänderung noch mehr nachvollziehbar. Die beste Lage in Nonnenhorn ist die Seehalde und die Familie Hornstein besitzt einen großen Teil davon und darf mit diesem wertvollen Stück Land arbeiten. Die Domaine Romanée-Conti hat es ja damals auch ähnlich gemacht und sich nach der besten Lage im Ort benannt. Einziger Unterschied ist, dass Romanée-Conti eine Monopollage ist und die Weine etwas teurer sind als die aus der Seehalde Grand Cru, der Rest ist eigentlich gleich. Das Terroir und das cool-climate stehen im Fokus. Weiteres Hauptaugenmerk liegt auf der naturnahen Bewirtschaftung von Burgundersorten. Dabei soll vor allem geschmacklich die regionale Herkunft der Weine, welche sich aus dem vom Rebstock erlebten Umfeld und Jahresverlauf ergibt, herausgearbeitet werden. Bester Beweis ist der weiße Ortswein, welcher dieses Jahr als Cuvée aus Chardonnay und Weissburgunder vinifiziert wurde. Die Rebsorten rücken in den Hintergrund und die Bühne wird für den Charakter von Nonnenhorn frei gemacht. Was ist jetzt aber dieser Charakter und was macht diese Lagen einzigartig? Grundsätzlich ergeben sie straffe, elegante, rassige, geradlinig-strukturierte und kühle Weine, mit mineralischen Anklängen und burgundischen Nuancen. An diesen Faktoren wird weiter angeknüpft und in Sachen Eigenständigkeit nach vorne gearbeitet. Immer mit der Qualität im Blick und dem idyllischen Bodensee rundherum.
