Burgund
Klima
Nördlich kontinentales Klima mit kalten Winter und heißen Sommer. Im Herbst kühlt es schnell ab und regnet es oft, was die Ernte erschwert. Spätfroste und Hagel sind keine Seltenheit. Alles in allem ist das Klima eine Herausforderung und zusammen mit der schwierigen dünnschaligen Rebsorte Pinot Noir kommt es oft zu ausfällen. 690 mm Niederschlag im Jahr. Früher wurde Burgund noch als “cool-climate” bezeichnet. Mittlerweile findet die Lese schon Ende August/Anfang September statt.
Weinbau
Rund 30.000 Hektar teilen sich auf 5 Subregionen auf. Pinot Noir und Chardonnay sind hier die Superstars und dienen als Ausdrucksträger der Lage/des Terroirs. Daneben gibt es noch Pinot Gris, Pinot Blanc, Pinot Meunier und Aligoté. Letztere hat eine Anhängerschaft, besonders unter Sommeliers.
Das Beaujolais ist mit 21.000 Hektar (Rebsorte Gamay) die größte Subregion und wird auf Grund der Geografie und Geologie oft als eigenständige Region betrachtet. Politisch gehört der Norden zu Burgund und wird es in den letzten Jahren von dort aus, aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Einige Winzer (Z.B. Lafarge-Vial) investieren in Beaujolais und symbolisieren damit den Glauben an das grossteils vulkanisch geprägte Terroir.
In Chablis im Norden entstehen mineralische und rassige Weissweine aus Chardonnay. Die Kimmeridge Kalkböden und das kühle Klima verleihen dem Wein eine unverkennbare Aromatik und Struktur. In Chablis gibt es folgende Climats (Weinlagen): 7 Grand Crus und 40 Premier Crus. Die Côte Chalonnaise und das Mâconnais zählen zusammen knapp 3.600 Hektar und liegen südlich von der Côte d´Or. Sie gewinnen auf Grund der Preissteigerungen im Norden zunehmend an Bedeutung.
Die Côte d´Or ist mit 4.600 Hektar das Herzstück und unterteilt sich in 2 Subregionen die sich über 50km Hügellandschaft erstrecken. Die Stockdichte ist mit 10.000 Reben pro Hektar sehr hoch. Erzogen wird mittels Guyot. Der Boden besteht aus Kalk und Lehm. Der berühmte Comblanchien Kalk ist in der Neigung des Hangs am stärksten, während in den Ebenen mehr Auflage aus Lehm vorherrscht. Die Grand Crus befinden sich meist genau in dieser Neigung.
Klassifizierung
Die Vielfalt der Lagen geht auf die Einteilung der Zisterzienser im Mittelalter zurück. Diese beteten und arbeiteten im Kloster von Vougeot (Clos de Vougeot). Initiiert wurde die Lagenklassifikation dann als Antwort auf die Klassifikation in Bordeaux von 1855 von Dr. Jules Lavalle. Das System wurde später in etwas modifizierter Form von der Landwirtschaftsbehörde in Beaune anerkannt und im Jahre 1936 bei der Einführung des AOC-Klassifikationssystems von der INAO weitgehend abgebildet.
“ Das System ist schon für den normalen Weinkonsumenten im Burgund verwirrend, umso mehr aber außerhalb Frankreichs. Im Gegensatz zu den verschiedenen Systemen im Bordeaux ist es jedoch für die gesamte Region gültig. Es nimmt auf die besonders im Burgund typische Unterschiedlichkeit des Terroirs Rücksicht, wo oft nebeneinanderliegende kleinste Parzellen große Unterschiedlichkeit bezüglich der klimatischen Verhältnisse bzw. des dort vorherrschenden Mikroklimas, der physikalischen und chemischen Beschaffenheit des Bodentyps, der Hanglage und damit Exposition (Sonneneinstrahlung) und damit auch der Weinqualitäten aufweisen. In diesem Zusammenhang ist im Burgund der Begriff Climat (Lage) entstanden.”
Das Modell aus dem Burgund ist mittlerweile Vorlage für alle Lagenklassifizierungen und widerspiegelt den Terroir Gedanken aller “Terroiristen”. Das alles ist natürlich nur möglich, weil auch über die Rebsorten Klarheit herrscht und nicht mit Verschnitten gearbeitet wird.